WER’S NIT KENNT, HÄT EBBIS VOBASST
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Narrenzunft
Die Narrenzunft ist einem ständigen Wandel unterworfen, man passt sich den jeweiligen Verhältnissen an. Es gilt der Leitspruch „Tradition heißt nicht die Asche aufbewahren, sondern das Feuer weitergeben“! Wir erfinden uns ständig neu, den Traditionen verpflichtet, aber auch mit neuen Strukturen der Zeit angepasst. Ein Beispiel für diesen Wandel war die Aufnahme von Frauen 2005 mit der Figur der Blueme-Narre in unsere Zunft. Fasnet ist schließlich nicht „Männersache“, sondern ein Familienerlebnis, von dem wir niemanden ausschließen dürfen. Das wäre rückständig und aus der Zeit gefallen.
WER’S NIT KENNT, HÄT EBBIS VOBASST
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FIGUREN & BOTSCHAFTER
Briilinger Fasnet – ’s goht dägegä
Narrenbrunnen
Im Sommer 2004 hat sich die Narrenzunft “Eintracht” Bräunlingen einen seit vielen Jahren vorhandenen Wunsch erfüllt. Mit freundlicher Unterstützung durch die Stadtverwaltung und durch die Bräunlinger Geschäftswelt sowie Förderer der Narrenzunft konnte der Narrenbrunnen geschaffen und mit viel ehrenamtlichen Engagement die Hoffläche um das Zunfthaus gestaltet werden.
Motivischer Grundgedanken ist eine ausgedachte Geschichte, die erzählt, wie die Brülinger Narren zu ihrem Zunfthaus gekommen sind. (Näheres sh. nachstehend). Das Schiff ist natürlich nicht seetauglich, denn es symbolisiert neben dem mittelalterlichen Narrenschiff auch die Umzugswagen der Schauspielfasnet. Im Zeichen der verkehrten Welt liegt das Schiff nicht im Wasser, sondern Wasser fließt aus dem zum Narrenbrunnen gewordenen Schiff. Das Narrenschiff verkörpert das Gemeinschaftliche der Bräunlinger Narren und den Archetyp des Umzugswagen. Die im Rumpf liegenden Utensilien bieten reichlich Anlass, das Spektrum der örtlichen Fasnet im räumlichen und inhaltlichen Zusammenhang mit dem Zunfthaus, der Heimat der Narren, im Brunnenmotiv einzubringen. Die konkret-kollagenhafte Darstellung wird auf adäquate Weise in die großen Narren- und Narrenbrunnentradition gestellt. Die feierliche Enthüllung des Narrenbrunnes fand am 26. Juni 2004 statt und wurde von Zunftmeister Fritz Kalb, Bürgermeister Jürgen Guse und dem Präsidenten der VSAN Roland Wehrle vor zahlreichen Gästen vorgenommen.
PFLASTERUNG
Bei näherem Betrachten der Pflasterung entlang der Blaumeerstraße fallen die verschiedenen Verlegetechniken, die Vielfalt der verwendeten Natursteine sowie die Sandsteinblöcke und -platten auf. Der Grundgedanke für diese Gestaltung ist auf den ersten Blick nicht für Jedermann erkennbar.
Beim genaueren Betrachten nach der folgenden Beschreibung erschließt sich jedoch die Gestaltung: In der Wasserrinne, den Sandsteinblöcken und -platten sowie in der Pflasterung findet sich die Blaumeerstraße mit der sie begrenzenden Bebauung wieder.
Wieso Blaumeerstraße? Interessant dürfte eine These zur Namensgebung der Blaumeerstraße sein, welche noch in früheren Jahrhunderten Wintergaß hieß. Im ersten Gebäudeversicherungsverzeichnis der Stadt Bräunlingen aus dem Jahr 1835 wurden die Gebäude mit Hausbezeichnungen versehen, in der Blaumeerstraße mit Bezug zum Meer, Wasser, Seegetier wie folgt bezeichnet. Suchspiel: Finde die einzelnen Häuser in der Hofgestaltung.
ZUNFTHAUS & ZUNFTSTUBE
Das Zunfthaus, in welchem eine Ausstellung über die Bräunlinger Fasnet, die Kostümkammer und die Zunftstube untergebracht sind, wurde in den Jahren 1904 – 1906 als Städtisches. Elektrizitätswerk gebaut. 1985 wurde es zum Zunfthaus umfunktioniert und ist seither Heimat der Narrenzunft.
Die Ausstellung über die örtliche Fasnet und die Zunftstube wurde 1985 eröffnet. Seit 1990 ist auch die Kostüm- oder Kleiderkammer dort untergebracht.
Der repräsentative Fachwerkbau wurde von Architekt Meckel aus Karlsruhe geplant.
KLEIDERKAMMER/KOSTÜMVERLEIH
Die Kostümkammer, der Fundus für die jährliche Schauspielfasnet, beherbergt derzeit etwa 10.000 Kostümteile aus vielen Zeitepochen. Der Fundus wird auch vielfach von Laienspielgruppen und für historische Fest- und Jubiläumsumzüge usw. in Anspruch genommen, wobei die Ausleihungen in den ganzen Raum der schwäbisch-alemanischen Fastnacht gehen.
Der Grundstock für die Kostümkammer wurde bereits im Jahr 1890 gelegt und kontinuierlich ausgebaut. 1971 wurden allerdings beim verheerenden Brand des alten Schulhauses – in dessen Dachgeschoß sich damals die Kleiderkammer befand – die Bestände der Kostümkammer stark dezimiert.
Doch dieser Verlust wurde in den vergangenen 30 Jahren wieder kompensiert.
Verwaltet wird die Kostümkammer vom Kammerwart.
Ausleihungen finden jeweils am Dienstag von 19.30 Uhr bis 20:30 Uhr statt.